Erfolgreiche und professionelle Kommunikation unterliegt bestimmten Regeln. Sie ist verständlich, nachvollziehbar und überzeugend, damit gibt sie Orientierung und sichert die Ergebnisse.

Die Alterozentrierung, sprich die konsequent-kommunikative Ausrichtung auf den Gegenüber, ist ein zentrales Kommunikationselement der Dialektik, der Überzeugungskunst. In den Vordergrund der Kommunikation rückt der Gesprächspartner und die Sache, von der er zu überzeugen sein soll, seine vermutete Motivation oder unterbewusste Motivierung.

Der ehemalige Jesuitenpater und Hochschullehrer Rupert Lay hebt für die Alterozentrierung folgende drei empathische und überzeugende Fähigkeiten hervor: Toleranz und Anerkennung, dass die eigenen Urteile überwiegend auf Vorurteile und nicht generalisierbare Eigenerfahrungen zurückzuführen sind. Ausgewogenheit und Balance zwischen eigener und fremder Individualität und Sozialität. Und die Fähigkeit, in dialektischen Gesprächssituationen zu „spielen“, nicht gewinnen oder gar siegen zu wollen, sondern bewusst auf den möglichen „Sieg“ im Gespräch verzichten zu können.

Der Gegenüber ist das Maß aller Dinge, Alpha und Omega im Verständnis. Unsere Bescheidenheit ist eine Tugend und die Belohnung für unsere zeitweilige Selbstaufgabe ist die Belohnung dadurch, dass der Gegenüber, unser Gesprächspartner, das Auditorium oder die Zuschauer in der Talkrunde uns ihre persönliche Zugangsberechtigung erteilen. Sie lassen Ihre persönlichen Zugangsbarrieren sinken, hören uns besser und intensiver zu, sie und Ihre Bedürfnisse sind das sachliche und emotionale Thema.

Alterozentrierung ist ein elementares Element des Zusammenkommens. Persönliche Wertschätzung und dann auch der durch den anderen erlaubte inhaltliche Zugang generieren den kommunikativen Unterschied.

Das Geheimnis der Alterozentrierung bildet einen wesentlichen Unterschied in der Überzeugung.