Schweigen ist eine Seite der Kommunikation, die nur wenige beherrschen und noch weniger Gesprächspartner zielorientiert und bewusst einsetzen.

Für viele ist es eine halbe Einwilligung, für andere ein schwer zu widerlegendes Argument, in einigen Situationen eine unerträgliche Antwort, die einem verbalen Machtkampf entscheiden kann.
Für George Bernhard Shaw war es der vollkommenste Ausdruck der Verachtung, für Pierre Reverdy die ärgste oder bescheidenste Form der Kritik.

In der aktiven Gesprächsführung ist Schweigen eine Falle, die zur Unsicherheit verleitet, da Sie nach etwa 1-2 Sekunden zum unreflektierten Sprechzwang führt.

Nutzen Sie diesen Vorteil, schweigen Sie auch einmal, denn so redet sich so mancher Gesprächsteilnehmer anschließend um Kopf und Kragen oder bietet Ihnen leichtfertig einen Kompromiss an.
Hüten Sie sich davor, Schweigeminuten voreilig durch eigenen Sprechzwang zu verkürzen.
Ersetzen Sie doch auch einmal fehlende Argumente durch ein bewusst-provozierendes Schweigen – es ist eine Variante der Gesprächsführung.

Und sollte Ihr Gegenüber dennoch eine in Ihrem Sinne falsche Fehlinterpretation desselben ausführen, haben Sie immer noch die Gelegenheit, gegenzusteuern.