Professionelle Kommunikation bei Präsentationen, Vorträgen, in Konferenzen oder auch bei Medienauftritten unterliegt knallharten Regeln, damit diese Orientierung gibt und Ergebnisse sichert.
Sprachliche Relativierungen, geistige Bankrotterklärungen und verbale Inkompetenzerklärungen verwischen diese Orientierung und stellen als verbale Insolvenzanträge die Ergebnisse beim Zuhörer in Frage.
Vielfach ist der Gesprächspartner sich dessen noch nicht einmal bewusst, sondern ihm drängen sich unter- oder mitbewusst Fragezeichen während der Vortrags- oder Gesprächssequenzen auf.
Diese empfundenen Störungen eskalieren in der Nachbetrachtung oder sogar während der Kommunikationssequenzen und verwässern die Ergebnisse sowie deren Akzeptanz.
Das alleinige Feedback ist häufig nur das Heben oder Senken des allmächtigen Diktators, des Zuhörers oder Gesprächspartners.

Die Kommunikationsliteratur und – Trainings der Moderne ist die Verkompliziertheit eines simplen Kommunikationsmusters, das nach Vereinfachung schreit.

Der Rhetorik-Code, der orientierungsgebend und ergebnissichernd, sprachliche Performance reflektierend absichert, fußt auf modernen neurolinguistischen Erkenntnissen und aktuellen sozio-psychologischen Resultaten.

Moderne Gehirnforschung und die Erkenntnisse der aktuellen Medizinforschung unterstreichen die Verarbeitung der Informationen beim Rezipienten.
Die psychologische Verankerung der Fakten und Daten gelingt garantiert bei Beachtung dieser Regeln.
Schluss mit verbalen Insolvenzanträgen – lesen und befolgen Sie diszipliniert die Regeln des entschlüsselten Rhetorik-Codes.

Im Anfang steht die professionelle Botschaft, sie ist der Grundstock für Ihren Redeakt.

O. Ebene

Gemäß der optimalen Vorbereitung haben Sie Ihre

  • prägnante Zieldefinition,
  • die professionelle Kernbotschaft und
  • den alterozentrierten Appell gesetzt.

1. Regel - Die Basis. Aus der De- in die Kontextualisierung.

Vorträge oder Reden, Gespräche oder einfache Sequenzen sind Momentaufnahmen, die geleistete Arbeit und Denkansätze ins Endliche, auf die Entscheidung fokussieren. Stellen Sie den Zusammenhang/Kontext für jede Redebeitrag in den Vordergrund, bereiten Sie damit die Basis zum Verständnis Ihres Gegenübers (Kontextualisierung).

2. Regel - Faktizierende Sprache

Verbale Inkompetenzerklärungen, sprachliche Relativierungen und geistige Bankrotterklärungen verwässern Standpunkte und Aussagen, sie sind Sargnägel der Formulierungskunst.
Entmüllen Sie orientierende Kommunikationssequenzen.
Schaffen Sie Fakten, verwenden Sie faktizierende Sprache.
Unterstreichen Sie Ihre Aussagen, indem Sie präsentisch formulieren.

Benutzen Sie präsentische Formulierungen, schaffen Sie dadurch Fakten.
Sprachlich ist das „Hier und Jetzt!“ zu erfassen, der KAIROS.
Präsentische Sprache bildet das bereits Passierende ab.
Dieses erreichen Sie im englischen Sprachumfeld einfacher, da das „we are doing“ das bereits eingetretene Tun implizit in der Sprache abbildet.

3. Regel - Positive Formulierungen

Unser Gehirn verarbeitet nur positive Botschaften eindeutig und direkt.
Streichen Sie Nicht-Botschaften oder Paradoxe Interventionen, Botschaften also, die anders ankommen als gesagt. Also formulieren Sie bitte eindeutig, nämlich positiv.

4. Regel - Aktive Formulierungen

Verwenden Sie zudem konsequent aktive Formulierungen!
Passivformulierungen sind Ersatzformulierungen für vage Positionierung und mangelndes Selbstbewusstsein.
Wer also die Aktivformulierung nutzt, verankert sich als Tätigen in seinen Aussagen, er produziert persönliche Botschaften mit Täterprofil.

5. Regel - Positionierende Bewertungen

Adjektive und Adverbien sind sprachliche Vorgaben für die Wahrnehmung, die die Positionierung festigen.
Mit diesen schaffen Sie zudem auch emotionale Bindung an die Aussagen. Diese sind zugleich orientierungsgebend und ergebnissichernd.
Präsentationen und gelungene Gesprächssequenzen geben Orientierung und sichern Ergebnisse unter klarer Bewertung der eigenen Aussagen.
Die Bewertung ist dem Rezipienten durch die wertende Formulierung in Adjektiven und Adverbien vorgelagert und sichert den Bezugsanker in der Diskussion.

6. Regel - Konsequente Einordnungen

Das Wort Präsentation ist mit Positionsvorgabe zu übersetzen.
Schaffen Sie argumentative Wagenburgen, die Bewertungen vorgeben und die Aussagen eindeutig orientierungsgebend und ergebnissichernd vorgeben.

Bitte „haken“ Sie Aussagen für den Rezipienten inhaltlich ab, indem Sie diese konsequent einordnen und das Tätigsein herausstreichen.

7. Regel - Gehirngerechte „Anker“

Anker sind beim Gesprächspartner oder dem Publikum im Bewusstsein oder Unterbewusstsein implementierte Erinnerungsstücke, die abrufbar sind.
Wir lernen daraus drei Dinge:

  • aufgenommene Information speichern Sie selber ab, indem Sie diese Information wortwörtlich mehrfach wiederholen durch lautes, langsames Aussprechen (phonologische Schleife).
  • Langsame und bewusste Wiederholung Ihrer Aussagen speichert also zusätzlich Informationen beim Auditorium ab, wenn Sie diese ebenfalls wiederholen (rekursive Schleife).
  • Indem Sie es schaffen, beispielsweise Ihren Gesprächspartner zum Wiederholen Ihrer Botschaft zu bringen, setzen Sie phonologische und rekursive Anker.

8. Regel - Der Punkt: die Pause

Während Sie einen Gedanken bilden, haben Sie mindestens 4-5 Gedanken parallel im Kopf, im Unterbewussten switchen tausende, gar abertausende Informationsbits zwischen den Synapsen umher.
Sie sprechen außerdem ca. 7-8 Mal so schnell, wie Ihr Zuhörer die Information verarbeitet.
Also, nehmen Sie sich Zeit, verwenden Sie Pausen.
Strukturierungspausen für Ihren Redeakt, Informationsspeicher- und Nachdenkpausen für Ihre Gesprächspartner.

…und Ihr Fazit als Aufmerksamkeitszeichen

Vor Abschluss der Rede oder Präsentation setzen Sie bitte noch deutliche Ausrufzeichen als Aufmerksamkeitszeichen für die Zusammenfassung.
Dieses erreichen Sie beispielsweise über:

O „Zusammenfassend: …“
O „Fazit: …“
O „Nochmals…“

9. Regel - Fakten, Daten und ihre Relation

Fakten, Daten und Zahlen sind Ankergrößen, die uns als Zuhörern Aussagen und Botschaften in den richtigen Rahmen setzen und uns ein mentales Bezugssystem schaffen.
Mit den richtigen Größenordnungen erfassen wir die Dimension der Aussage und diese unterstreichen das Tun, indem sie uns die Komplexität der Aufgabe vergegenwärtigen.

10. Regel - Der richtige Sprechrhythmus

Bislang hören Sie in den meisten Kommunikationsseminaren, dass es darum geht, den Sprechakt wohlformuliert in geschliffenen Sätzen abzubilden.
Dieses ist falsch.
Der richtige Sprechrhythmus findet sich bei Profisprechern im Theater oder in den Fernsehmoderationen.
Dabei sprechen die Profis also „abgehackt“, „sequentiell“.
Um diesen Sprechakt richtig einzutrainieren, tun Sie bitte folgendes:

  • Stufe 1. Sprechen Sie zunächst freie Texte laut, und zwar Wort für Wort.
  • Stufe 2. Sprechen Sie nun in Satzteilen von zwei bis drei Worten, halten Sie dabei die Pausen bewusst lange aus (leise gezählt 1, 2).

Ein Tipp der Radio-Moderation:

Zur Stärkung Ihrer Akzentuierung und der Stimme empfiehlt sich ein Korken beim langsamen Sprechen. Diesen nehmen Sie zwischen die Zähne, dabei langsam sprechen – wie oben.
Nach 5 Minuten täglich erschließt sich langsam, aber sicher eine neue Sprechwelt.
Ein Tipp, der sich nachhaltig im Sprechakt bewährt, nutzen Sie diese Technik zur erstklassigen Präsentation Ihrer Botschaft.